Wissen rund um Demenz
Verlässliche und verständliche Informationen über Demenz helfen weiter. Im Folgenden geben wir kurze Antworten auf häufige Fragen zu Demenz.
Unter Demenz versteht man ein Muster von Symptomen, die die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen beeinträchtigen. Neben dem Hauptmerkmal der Gedächtnisstörungen kommt es bei demenziellen Erkrankungen auch zu Beeinträchtigungen in den Bereichen Konzentration, Aufmerksamkeit, Orientierungssinn, Sprache und Denkvermögen. Oft kommen zu den kognitiven Beeinträchtigungen Veränderungen im Sozialverhalten, in der Persönlichkeit und in der Stimmungslage hinzu. Demenzielle Erkrankungen führen zu einem Verlust der Selbstständigkeit im Alltag.
Bei der Entstehung von demenziellen Erkrankungen spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wobei das Alter der Hauptrisikofaktor ist. Körperliche Gesundheit, Lebensgewohnheiten, Umwelteinflüsse und genetische Faktoren sind ebenfalls an der Entstehung von Demenzen beteiligt.
Die Diagnose einer Demenz erfolgt in speziellen Einrichtungen, auch Gedächtnisambulanzen oder Memory-Kliniken genannt. Im Rahmen einer Demenzdiagnose findet eine umfassende medizinische Abklärung statt. Dabei wird beispielsweise auch untersucht, ob es behandelbare Ursachen für die kognitiven Beeinträchtigungen gibt, wie zum Beispiel Vitamin- und Hormonmangelzustände oder depressive Erkrankungen. In München gibt es eine Reihe von Diagnoseeinrichtungen, die eine umfassende Demenzabklärung vornehmen (Übersicht Diagnoseeinrichtungen).
Demenzsymptome können in vier Bereiche eingeteilt werden:
- Kognitive Symptome: z.B. Gedächtnisstörungen, Orientierungsstörungen, Wortfindungsstörungen, Sprachstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen und Verlangsamung.
- Verhaltensauffälligkeiten: z.B. Aggression, mangelndes Einfühlungsvermögen, Distanzlosigkeit und "unpassende" Verhaltensweisen.
- Psychische Beeinträchtigungen: z.B. depressive Störungen, Angststörungen, Nervosität, Agitiertheit, Halluzinationen und Wahn.
- Körperliche Symptome: z.B. Gewichtszunahme oder -abnahme, Inkontinenz, Störungen im Tag-Nacht-Rhythmus, Schluckstörungen und Immunschwäche.
Den Verlauf einer Demenz kann man nicht sicher voraussagen. Allerdings sind primäre (nicht heilbare) Demenzen - trotz möglicher Unterschiede im Verlauf - fortschreitend.
Die Erkrankung wird in drei Stadien eingeteilt: Frühstadium, mittleres Stadium und fortgeschrittenes Stadium. Während im Frühstadium vor allem das Gedächtnis betroffen und ein selbstständiges Leben häufig noch möglich ist, nimmt die Selbstständigkeit im mittleren Stadium deutlich ab. Im fortgeschrittenen Stadium einer Demenz ist die betroffene Person in allen Bereichen des Lebens auf Unterstützung angewiesen.
Die Dauer der einzelnen Stadien kann - abhängig von verschiedenen Faktoren wie z.B. Alter, allgemeiner Gesundheitszustand, soziale Situation - variieren. Deshalb ist es auch nicht möglich, eine Aussage über die Lebenserwartung einer Person mit Demenz zu machen. Der Schwankungsbereich liegt hier zwischen zwei und zwanzig Jahren.
Neben Medikamenten (sog. Antidementiva), die für die Behandlung von Demenz vom Alzheimer Typ zugelassen sind, gibt es auch nicht medikamentöse Therapien. Sowohl medikamentöse als auch nicht medikamentöse Therapien zielen darauf ab, die Alltagskompetenz und Lebensqualität der Menschen mit Demenz länger zu erhalten.
Immer wieder werden Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen mit neuen Methoden zur "Heilung von demenziellen Erkrankungen" konfrontiert - doch fehlt für diese oftmals sehr kostspieligen neuen Ansätze die wissenschaftliche Evidenz. Lesen Sie hierzu die Stellungnahme des Vorstandes der Deutschen Alzheimer Gesellschaft aus dem Jahr 2015 "Alzheimer - Halbwahrheiten und Heilversprechen helfen nicht weiter" und das Update vom März 2022.
Aktuelle Publikationen rund um das Thema Demenz können Sie bei uns bestellen bzw. selber herunterladen (unter "Broschüren und Bestellmöglichkeit").
Weitere Publikationen finden Sie auch auf der Homepage der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz.